Der Verein zur Erforschung zukunftsfähiger Lebensweisen e.V. übernimmt Faszilitation einer transdisziplinären Arbeitsgruppe von WissenschaftlerInnen und Stakeholder-Vertreterinnen zur Vertrauenswürdigkeit digitaler Daten und Informationen. Die Faszilitation findet begleitend zu einer Kooperation statt, die das von uns mitgetragene Projekt Blockchain Nachhaltig mit dem transdisziplinären Verbundprojekt Digitale Daten als Gegenstand eines transdisziplinären Prozesses (DiDaT) eingegangen ist, welches von dem Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) zusammen mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus – Senftenberg (btu) und in Kooperation mit der Donau-Universität Krems durchgeführt wird.

Das DiDaT-Projekt beschäftigt sich mit den Unseens (dies ist eine Kurzform der englischen Fassung von unintended side effects) der Digitalisierung. Es analysiert negative Nebenwirkungen der digitalen Transformation und entwickelt auf der Grundlage Daten-ethischer Verständigung unter Stakeholder-Gruppen und Wissenschaftler*innen Best Practice-Ansätze für die Nutzung von digitalen Daten. Ziel des Projekts ist es, durch eine Antizipation und ein nachhaltiges Management der Unseens der Digitalisierung zu einem möglichst reibungslosen Übergang zum Digitalen Zeitalter und zu einem Resilienzmanagement beizutragen.

Dazu gilt es, a) das Wissen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen in integrativer Weise zu sichten, sammeln, auszuwerten und so für die Herausforderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Daten nutzbar zu machen; b) einen moderierten Diskurs über unbeabsichtigte Effekte auf der einen Seite und mögliche Maßnahmenbündel zur Reduzierung dieser Effekte auf der anderen Seite unter den gesellschaftlichen Akteurs- und Interessengruppen zu initiieren; und c) diese beiden Prozesse so zu verschränken, dass wesentliche unbeabsichtigte Effekte in einem Prozess des wechselseitigen Lernens besser beschrieben und verstanden werden können. Darauf aufbauend sollen Orientierungen für mögliche Strategien und Handlungsprogramme für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit digitalen Daten skizziert werden. Diese können dann von den betroffenen Stakeholdern, Verbraucher- und Industrieverbänden, Einrichtungen der öffentlichen Hand, vor allem aber von den demokratisch legitimierten Entscheidungsorganen weiter bewertet und umgesetzt werden.

In 7 Themensträngen sind etwa 100 Wissenschaftler*innen und Stakeholder-Repräsentant*innen aktiv. Weitere anschließende transdisziplinäre Vertiefungsforschung ist vorgesehen.

Neben Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg (btu) und Donau-Universität Krems sind weiterhin u.a. Fraunhofer Fokus in Berlin, NABU und Deutsche Bahn beteiligt.

Die Gesamtleitung von DiDaT wird gemeinsam von Prof. Dr. Dr. Ortwin Renn (IASS), Prof. em. ETH Roland W. Scholz (IASS-DUK), Markus Beckedahl (Leiter Zivilgesellschaft, netzpolitik.org) und Stephan Noller (Leiter Wirtschaft, Ubirch und Bundesverband Digitale Wirtschaft, BVWD) wahrgenommen.

Die Arbeitsgruppe Vertrauenswürdigkeit digitaler Daten und Informationen des DiDaT-Projekts  beschäftigt sich mit der Frage, wie IT-gestützte Vertrauensinfrastrukturen so gestaltet werden, dass ein fakten- und wertebasierter öffentlicher, wissenschaftlicher und politischer Diskurs möglich bleibt, um eine Disruption der Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaat zu verhindern?